Fünf Reisetipps während der Corona-Pandemie

von Solomon Harris

Übersetzt von Beate Hoidn

Auch wenn viele Länder mittlerweile der erwünschten Herdenimmunität immer näher kommen

stellt Covid-19 immer noch die hyperglobalisierte Welt auf den Kopf, die wir als Reisenden vor der Pandemie für so selbstverständlich genommen haben.

Die Tage, in denen man für internationale Reisen nur ein einfaches Ticket kaufen, einen Reisepass besitzen und vielleicht ein Visum beantragen musste, waren letztes Jahr abrupt vorbei.
Reisewillige werden nun durch ständig wechselnde Ein- und Ausreisebeschränkungen behindert und müssen Test- und Impfstoffanforderungen beachten.

Für viele ist Reisen, insbesondere international, dadurch eine extrem stresserzeugende Aufgabe geworden. Außerdem sind die Reisebeschränkungen für viele Länder der Welt eher vage und wirken oft etwas willkürlich, insbesondere in den Ländern des globalen Südens.
Zum Beispiel: Bevor ich meine Reise nach Tansania antrat, wurde ich von mehreren Quellen, darunter die Website der tansanischen Botschaft, darüber informiert, dass ich bei Ankunft einen negativen PCR-Test vorlegen müsste.
Diese Anforderung wurde durchgesetzt, als ich meine beiden Flüge in Boston und Amsterdam bestieg. Als ich es jedoch endlich nach Tansania geschafft hatte, brauchte ich meinen negativen PCR-Test nicht vorzeigen, sondern musste ich bei der Ankunft einen Antigen-Schnelltest.

Auch wenn das Reisen ins Ausland heute schwieriger denn je ist, ist es durchaus möglich, wenn man bereit ist ein paar Hürden zu überwinden und sich auf Neues einzustellen.
Es gibt fünf entscheidende Tipps, die Reisen einfacher machen können, als man erwarten würde:

1. Die Impfung

Ob jemand Zugang zum Covid-19-Impfstoff bekommt oder nicht, ist leider oft

abhängig vom Land des Wohnsitzes. Zum Beispiel in meinem Heimatland, den Vereinigten

Staaten, sind inzwischen mehr als fünfzig Prozent der Bevölkerung über 12 Jahren vollständig

geimpft. An vielen anderen Orten wird der Impfstoff stark nachgefragt, ist jedoch nur in geringen Mengen erhältlich und wird in schleichenden Prozessen verimpft.

Mehrere Parteien in den Vereinigten Staaten bieten den BürgerInnen sogar Anreize für ihre Impfung, beispielsweise durch Tombola- und Lotteriesysteme und sogar Freibier oder kostenlose Joints. Leider ist es für einen Großteil der Welt nicht der Fall, dass der Impfstoff der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird bzw. werden kann.
Wer jedoch international reisen möchten, sollten sich sobald es möglich ist unbedingt impfen lassen. Eine vollständige Impfung eröffnet eine ganz neue Welt der Reisemöglichkeiten, insbesondere für US-BürgerInnen, die in die EU einreisen möchten.  Außerdem verringert es das Risiko dass man kurz vor einer Reise positiv getestet wird und Reisepläne storniert werden müssen. Am wichtigsten ist jedoch, dass man das Virus nicht in ein anderes Land bringen und dort die Einheimischen infiziert.
Wenn wir diese Pandemie besiegen wollen ist wichtig sicherzustellen, dass so viele Menschen wie möglich den Covid-19-Impfstoff erhalten und wenn die globale Gemeinschaft jetzt zusammen hält, können wir vielleicht bis Anfang 2022 ein Level vollständiger Normalität erreichen.

2. Positiv bleiben

Reisen während der Pandemie kann jede/n in äußerst angespannte Situationen bringen. Um die Nerven zu bewahren können positive Gedanken Wunder wirken. Es gab viele Situationen, in denen ich das Gefühl hatte aufgrund des extremem Stresses kurz vor einem Zusammenbruch zu stehen. Die Aufrechterhaltung meiner positiven Einstellung hat mir erheblich geholfen meine negativen Emotionen zu überwinden.

3. Covid-Regeln und -Vorschriften beachten und respektieren

Dieser Ratschlag geht Hand in Hand mit dem Respekt vor der Kultur des Landes, das man besucht. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Welt aus vielen verschiedene Länder besteht, die alle sehr unterschiedlich mit der Pandemie umgehen.

Während ich am Kilimanjaro International Airport auf das Ergebnis meines Schnelltests wartete, sah ich unzählige Leute die versuchten zu argumentieren, dass sie keine Maske tragen oder Abstand halten müssten weil sie komplett geimpft sind. Es stimmt, dass viele Länder, wie die Vereinigten

Staaten, ihre Richtlinien zum Tragen von Masken und zur sozialen Distanzierung für geimpfte Personen aktualisiert haben. Wenn man sich jedoch in einem anderen Land befindet, ist es wichtig, die Regeln und Gebräuche zu befolgen, auch wenn man manchmal denkt, dass diese keinen Sinn ergeben.

4. Reisebüros und Drittanbieter vermeiden und Flüge direkt bei einer Fluggesellschaft buchen

Dies ist ein Fehler, den ich erst vor Kurzem gemacht habe und ich persönlich habe das Gefühl, dass ich eine moralische Verpflichtung habe, anderen davon zu erzählen, damit sie meinen Fehler nicht wiederholen.
Ursprünglich hatte ich meinen Flug nach Tansania über Expedia gebucht und dachte, es wäre die bequemste Option, da ich in der Vergangenheit nie auf Probleme gestoßen bin.
Diesmal jedoch war meine Erfahrung das genaue Gegenteil, denn die Verwaltung meines Fluges erwies sich als ein absoluter Albtraum.
Zuerst hatte ich einen Flug gebucht, der ziemlich teuer war und mehrere Zwischenstopps hatte. Leider war dies noch nicht das Ende meiner Probleme, da die Fluggesellschaft immer wieder einen meiner Teilstreckenflüge stornierte was mich zwang meinen Flugplan zu verschieben.

Da ich meinen Flug über einen Drittanbieter gebucht hatte, konnte ich meine Flugroute aber nicht einfach online ändern und war somit gezwungen, Expedia anzurufen und mit einem Reisebüro zu telefonieren.
Dies hatte immer eine Wartezeit von acht oder mehr Stunden zur Folge, und oft habe ich keinen Rückruf bekommen, wenn ich die Leitung verlassen musste. Dann kam es jedes Mal, wenn ich meine Reiseroute endlich erfolgreich ändern konnte, in den nächsten Tagen wieder zu einer Stornierung und ich war gezwungen den gleichen Vorgang noch einmal durchlaufen.
Es kam zu dem Punkt, an dem ich Expedia aufgegeben habe und beschloss, meine Flugbuchung insgesamt zu stornieren. Ich habe dann meinen Flug direkt über Delta Airlines gebucht. Dadurch konnte ich meine Reiseroute online, in wenigen Minuten verwalten.

5. Flugversicherungen nutzen

Wenn man viel Geld für einen Flug ausgibt, sind zusätzliche 100 US-Dollar für eine Versicherung das Geld oft wert. Der Ernstfall mag zwar übertrieben erscheinen, doch wir befinden uns in einer Welt, in der alles unsicher ist, und niemand weiß, ob ein weiterer Ausbruch von Covid und nachfolgende Änderungen zu den Reisebeschränkungen eines Landes uns dazu zwingen, Reisepläne spontan zu stornieren.
Genau darum ist es so wichtig einen Flug zu versichern, damit Ticketpreise zurückerstattet werden können und man nicht sein hart verdientes Geld für ein Flugticket, das man nie benutzt hat ausgeben muss.
Ich persönlich konnte durch den Abschluss einer Flugversicherung meine Buchung bei Expedia stornieren, und das Geld das ich zurückbekommen hatte verwenden um ein neues Ticket zu kaufen, das am Ende sogar günstiger war.

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Welt des Reisens in der jüngsten Vergangenheit drastisch verändert hat. Die Störung der Weltwirtschaft und die Vielzahl von Grenzschließungen, Reisewarnungen und -beschränkungen haben die Länder der Welt isoliert und voneinander abgekoppelt.
Seit dem 2. Weltkrieg war Reisen nicht mehr so eine Herausforderung.
Wer jedoch bereit ist, einige Rückschläge zu verkraften, wird feststellen, dass das Reisen auch während der Pandemie ein erfüllendes Erlebnis bieten kann. Musste man erstmals unzählige langwierige Prozesse durchlaufen und signifikante Hindernisse überwinden ist das Reisen deutlich lohnender als zu normalen Zeiten.