Meine letzten Gedanken

Von Solomon Herring

übersetzt von Beate Hoidn

Schweren Herzens sitze ich heute hier und verabschiede mich von allen, die meinen Aufenthalt hier in Tansania so unvergesslich gemacht haben. Dieses wunderschöne Land war in den letzten zwei Monaten mein Zuhause, und nun muss ich mich der bittersüßen Tatsache stellen, die mich in der letzten Woche beschäftigt hat. Meine Zeit hier neigt sich dem Ende zu, und ich muss die lange Reise zurück in meine Heimat in den Vereinigten Staaten antreten. Ich habe Freundschaften mit erstaunlichen Menschen geschlossen und bin in eine Kultur eingetaucht, die sich so sehr von der westlichen Welt unterscheidet. Es schmerzt mich, daran erinnert zu werden, dass nichts von Dauer ist und dass alle guten Dinge ein Ende haben müssen.

Ich möchte mich bei Tizia dafür bedanken, dass sie so schnell auf meine Workaway-Bewerbung reagiert hat und mir mehr als 11.000 Kilometer von den Vereinigten Staaten entfernt ein zweites Zuhause geboten hat. Ich möchte Uli, Gloria, Venance, Mama Dennis, Beate und dem restlichen Personal von Viva Tanzania und dem Nyumbani Hostel dafür danken, dass sie mich in den letzten zwei Monaten aufgenommen haben. Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine Blog-Artikel gelesen haben, und hoffe, dass meine Schilderungen sie dazu ermutigen, Tansania zu besuchen. Die Erfahrungen, die ich hier gemacht habe, waren unwirklich, und die Erinnerungen, die ich gesammelt habe, werden mich für den Rest meines Lebens begleiten. Ich habe mich tief in den Busch der Serengeti gewagt, ich habe an den Hängen des Ngorongoro-Kraters geschlafen und ich bin im unberührten Indischen Ozean geschwommen. Ich habe Freundschaften geschlossen, die ich hoffentlich für den Rest meines Lebens aufrechterhalten werde, nicht nur mit Menschen aus Tansania, sondern aus der ganzen Welt. In den vergangenen zwei Monaten hatte ich die schönste Zeit meines Lebens, und ich bin mehr als dankbar, dass ich diese erstaunlichen Momente mit gutherzigen Menschen teilen konnte.

Bevor ich nach Tansania kam, war ich tief im Abgrund meiner eigenen Depression gefangen. Ich hatte das vergangene Jahr allein und abgeschottet von der Außenwelt verbracht. Ich verbrachte meine Tage damit, endlos vor meinem Laptop zu sitzen und an einem Online-Kurs teilzunehmen. Ich befand mich an einem dunklen Ort und war kurz davor, die Hoffnung zu verlieren, dass die Welt wieder in Ordnung kommen würde. Doch die Möglichkeit, eine so lange Zeit in einem Land zu verbringen, das von gutherzigen und positiven Menschen bevölkert ist, hat meine Sicht auf das Leben völlig verändert. Ich bin begeistert, dass ich meinen Optimismus wiedergefunden habe. Ich kann nun mit einer positiven Einstellung in die Vereinigten Staaten zurückkehren.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei meinen Workaway-Kollegen und Freiwilligen bedanken. Worte können nicht ausdrücken wie dankbar ich bin, dass ich Zeit mit einer so vielfältigen Gruppe von Menschen verbringen durfte, die alle dazu beigetragen haben, Tansania zu meinem Zuhause zu machen. Wenn man hier bei Viva Tanzania Freiwilligenarbeit leistet, ist man Teil einer großen Familie. Jeder kümmert sich um den anderen und praktiziert ein Maß an Freundlichkeit, das nirgendwo sonst zu finden ist. Während meines Aufenthalts in Tansania gab es keinen einzigen Moment, in dem ich mich allein gefühlt habe, und das verdanke ich meinen wunderbaren Freunden. Ihr habt meine Zeit hier unvergesslich gemacht und ihr habt alle einen Platz zum Bleiben, wenn ihr jemals in den Vereinigten Staaten seid.